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Diabetes-Mobil

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Diabetesberatung auf Rädern

 

Früherkennung und Beratung zum Thema Diabetes für türkischstämmige Bürgerinnen und Bürger und die ländliche Bevölkerung


Es ist ein bekanntes Problem, dass gerade die Menschen, die besonders gefährdet sind, an chronischen Krankheiten wie Diabetes zu erkranken, durch präventive Maßnahmen nur schwer erreicht werden. Dies gilt nicht zuletzt für (ältere) Migranten in Deutschland. Grund sind zum einen Sprachbarrieren, zum anderen aber auch kulturell bedingte Hemmnisse und Annahmen. In allen Fällen ist die Folge, dass der Besuch einer Arztpraxis eher vermieden wird oder erst stattfindet, wenn sich eine kritische Situation ereignet hat. Das erweist sich bei Krankheiten wie Diabetes als sehr gefährlich. Um diesem Problem effektiv zu begegnen hat der Landesverband NRW der Deutschen Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes (DDH-M) gemeinsam mit diabetesDE und mit Unterstützung des VDBD sein Diabetes-Info-Mobil in Bewegung gesetzt. Mitglieder der AG Diabetes und Migranten waren mit an Bord und unterstützen das Projekt.

„Wenn Migrantinnen und Migranten nicht zur Früherkennung und Beratung gehen, muss diese zu ihnen kommen“, bekräftigt Martin Hadder, Projektleiter im Landesverband NRW der DDH-M. Das Mobil ist im Rahmen eines vom BMG geförderten Projekts nun vier Jahre lang an 100 Einsatzorten in ganz Deutschland unterwegs.

In dem zur mobilen Diabetesberatungsstelle mit Sofort-Diagnostik umgebauten Kleinbus können verschiedene medizinisch relevante Parameter zur Diagnose von Diabetes erhoben werden. Das Angebot wendet sich an zwei Zielgruppen, bei denen die vorhandenen Diabetes-Präventionsangebote in der Regel nicht greifen: zum einen Menschen mit einem türkischen Migrationshintergrund und zum anderen Menschen in ländlichen Regionen. Zur Überwindung der kulturellen Barrieren sind Diabetesberaterinnen des Verbandes der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland e.V (VDBD), die sowohl Deutsch als auch fließend Türkisch sprechen, im Einsatz. So können sprachliche Barrieren überwunden und eine kultursensible Betreuung sichergestellt werden.

Die wissenschaftliche Begleitung und Datenauswertung des Projektes sichert die Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf unter der Leitung von Dr. Christopher Kofahl.

Hier geht´s zum Abstract, erschienen im Thieme-Verlag